Zurück zur vorherigen Seite

Die Vorgeschichte zum D&O Schadenfall bei Continental:

Continental lieferte zwischen Juli 2007 und 2015 insgesamt zwölf Millionen manipulierte Motorsteuergeräte an den Volkswagen Konzern. Die Software in den Steuergeräten senkte die Stickoxidwerte nur während der Tests auf dem Prüfstand. VW verbaute diese manipulierten Steuergeräte in seine Dieselmotoren. Die Aufdeckung dieser Manipulation führte 2015 zum Abgasskandal.  Die Staatsanwaltschaft Hannover sah dies durch ihre Ermittlungen bestätigt. In Folge dessen zahlte Continental als VW-Zulieferer für diese illegale Abgasmanipulationen hohe Strafen. Die Kosten beliefen sich auf etwa 100 Millionen Euro Bußgeld zuzüglich der Rechtskosten.

Die Staatsanwaltschaft Hannover klagte daraufhin den früheren Continental-Vorstandschef wegen Beihilfe zum Betrug in mittelbarer Täterschaft an. Der Vorstandschef bestritt die Anschuldigungen.
Weiterhin ermittelte die Staatsanwaltschaft auch gegen drei weitere frühere Führungspersonen des Unternehmens wegen dem Verdacht der Untreue.

Ermittlungsverfahren gegen die drei Vorstandsmitglieder wurde eingestellt

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover nach Presseberichten nun bestätigte, wurden die Ermittlungsverfahren gegen die drei ehemaligen Vorstandsmitglieder von Continental eingestellt. Der Behördensprecher erklärte hierzu die Details: Die Verfahren betrafen nicht nur drei ehemalige Vorstandsmitglieder der Continental AG. Drei weitere ehemalige leitende Mitarbeiter waren ebenfalls von den Ermittlungen betroffen. Der Verdacht lautete auf Untreue beziehungsweise Beihilfe zur Untreue. Am 17. Dezember 2024 stellte die Staatsanwaltschaft nun die Verfahren mangels hinreichenden Tatverdachts ein, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte.

Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle erklärte nun gegenüber der Presse, das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft habe schwerwiegende Pflichtverletzungen festgestellt, die für Continental zum erheblichen Schaden geführt haben. Ein zentraler Aspekt hierfür ist das verhängte Bußgeld von 100 Millionen Euro. Die interne Untersuchung bestätigte die Pflichtverletzungen mehrerer Beteiligter als Grundlage für das Bußgeld.

Continental will nun Schadenersatz von den Ex-Vorständen fordern

Nach mehreren Medienberichten liegen interne Informationen vor, nach welchen der Continental-Aufsichtsrat Schadenersatzklagen gegen die früheren Führungskräfte des Unternehmens plant. Die Manager sollen für ihre Verwicklung in den Volkswagen-Dieselskandal geradestehen.

Einer der ersten großen D&O Schadenfälle in 2025 ?

Für Continental scheint festzustehen, dass das Handeln Ihrer Unternehmensleiter zum Schaden im dreistelligen Millionenbereich führte. Zahlungen mit Strafcharakter sind aus gesetzlichen Gründen in Deutschland vom D&O Versicherungsschutz ausgeschlossen.  Sollte sich bestätigen, dass die Verantwortlichen zwar wissentlich vom Gesetz abgewichen sind, aber zum Wohle des Unternehmens entschieden haben, hofft man bei Continental scheinbar dennoch auf Kostenübernahme durch die D&O Versicherung. 

In guten D&O Versicherungsbedingungen einiger Versicherer ist dieser Sonderfall auch explizit wieder eingeschlossen. In jedem Fall wird es für die Ex-Vorstände nicht nur weiterhin ungemütlich. Es droht für die Beteiligten auch sehr wahrscheinlich ein 2 Fronten-Krieg. Zum einen müssen sie sich gegen die Schadenersatzansprüche von Continental zur Wehr setzen. Aber auch die 2. Front gegenüber dem D&O Versicherer wird ein harter Kampf. Das dieser Vorbehalte bei Anerkennung seiner Leistungspflicht geltend machen wird, bleibt sehr wahrscheinlich.

Welche Versicherungen sollten man besser in diesem Schadenfall haben?

Manager Rechtsschutz:

      1. Spezial-Strafrechtsschutz Versicherung  – zur Verteidigung wegen des Vorwurfes des Betruges/ der Beihilfe zum Betrug
      2. Anstellungsvertrags-Rechtsschutz Versichererung – für die Geltendmachung z.B. von Ansprüchen aus Gehaltsfortzahlung, Dienstwagen, Tantieme und Rentenansprüche
      3. Vermögensschadenrechtschutz – zur Abwehr/ Reduzierung  von Continental  Schadenersatzansprüchen bei Ausfall der D&O Versicherung 
      4. Deckungsklagerechtsschutz – wenn der D&O Versicherer seine Leistungsverpflichtung verweigert, trägt diese die Kosten einer notwendig werdenden Deckungsklage
  • D&O Versicherungen:

    1. Unternehmens- D&O Versicherung – zur Abwehr und Freistellung von Schadenersatzansprüchen
      1. persönliche D&O Versicherung – zur Übernahme des gesetzlich vorgeschriebenen persönlichen D&O Selbstbehaltes von Vorständen (10% des Schadens max.1,5 Jahresgehälter)

Wie dieser und viele weitere Schadenfälle zeigen, eine Unternehmens- D&O Versicherung allein, ist nur in den seltensten Fällen ein ausreichender Versicherungsschutz für Vorstände und Geschäftsführer. Auch eine umfassende Manager Rechtsschutz ist im Schadenfall existenziell. Achten Sie aber auch immer auf eine gute Versicherung mit aktuellen und zeitgemäßen Bedingungen sowie auf einen kompetenten Versicherer. Nutzen Sie die Expertise unserer Spezialisten. Für die Prüfung bestehender Verträge und bei der Auswahl der geeigneten Versicherer für neu abzuschließender Policen.

Verwandte Beiträge:
Cookie Consent mit Real Cookie Banner